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Mein Auslandssemester an der Hiroshima University of Economics in Japan

An welcher Uni warst du? Wieso hast du diese Uni ausgewählt?


Ich war an der Hiroshima University of Economics. Es war schon immer mein Traum, eines Tages einmal nach Japan zu gehen. Ein Auslandssemester erschien mir die perfekte Gelegenheit zu sein, nicht nur nach Japan zu reisen, sondern auch wirklich dort zu leben und die Kultur und Lebensweise kennenzulernen.




Wie fandest du die Uni? Wie waren die Vorlesungen? War das Semester anstrengend und geprägt von Abgaben oder eher entspannt?


Die Universität selbst ist wirklich beeindruckend! Der Hauptcampus liegt auf einem Berg, von dem aus man einen Ausblick auf den ganzen Stadtteil hat. Der Campus selbst ist sehr schön gestaltet und die Gebäude sind größtenteils sehr modern. Des Weiteren hat die Uni auch noch mehrere Nebengebäude für diverse Clubaktivitäten, sowohl in der Innenstadt als auch auf der Insel Miyajima oder die Teilnahme an der jährlichen Flower Parade.

Da leider nach wie vor nur wenige Japaner fließend Englisch sprechen, sind die Vorlesungen ausschließlich für internationale Studierende, wodurch die Kurse meist auch sehr klein waren. In einem Kurs war ich sogar der einzige Student. Dafür geben sich die meisten Professoren umso mehr Mühe, die Vorlesungen umso interessanter und interaktiver zu gestalten. Der einzige Kurs, der mir keinen Spaß machte, war Japanisch. Zwar gehörte Japanisch lernen schon vor Beginn meines Auslandssemesters zu meinen Leidenschaften, jedoch war der Unterricht meist sehr langweilig und trocken.

Der Arbeitsaufwand war die meiste Zeit recht gering, es war definitiv einfacher als in Pforzheim. Die meisten Kurse verlangten lediglich die ein oder andere Präsentation, sowie eine kurze Hausarbeit zum Ende des Semesters. Ansonsten bestand jeder Kurs aus einer einzelnen 90-minütigen Vorlesung pro Woche. Die einzige Ausnahme war hier wieder Japanisch, welches 3 Vorlesungen pro Woche in Anspruch nahm. Insgesamt habe ich 7 Kurse belegt, wovon ich 6 problemlos für insgesamt 25 ECTS in Pforzheim anrechnen lassen konnte.

Außerhalb des normalen Studienalltags organisierte die Uni auch mehrere Ausflüge für uns internationale Studierende, wie beispielsweise nach Miyajima. Ansonsten hatten wir unter dem Semester auch ein paar freie Tage, die wir für Ausflüge nutzen konnten.

Insgesamt war der Studienalltag sehr entspannt. Ich hatte viel Zeit, Japan kennenzulernen und Zeit mit meinen Kommilitonen zu verbringen.


Wie war dein Studentenleben im Ausland? Wie fandest du die Stadt, in der du gelebt hast? Wie war die Unterkunft?


Die Unterkunft wurde von der Uni für die internationalen Studierende gestellt. Die Miete beträgt insgesamt etwa 160€ pro Monat. Hierfür bekommt man eine vergleichsweise sehr geräumige Wohnung mit Schreibtisch, Futon, kleiner Küche, Kühlschrank, Mikrowelle und Reiskocher, sowie ein Bad inklusive Dusche und Waschmaschine, sowie natürlich auch einen kleinen Balkon. Zusätzlich hat das Gebäude noch einen Gemeinschaftsraum mit Tischen und einem Fernseher. Das Wohnheim ist sehr zentral gelegen. Direkt gegenüber gibt es einen 7/11, indem man alles bekommt, was man um 4 Uhr nachts spontan so brauchen kann. Alles andere Wichtige ist keine 5 Minuten zu Fuß entfernt. Hierzu gehören eine Bahnstation, ein Supermarkt, eine Mall mit allem, was man brauchen kann, etliche Restaurants, und eine Haltestelle für den Shuttle Bus zur Uni. Es ist jedoch auch gut möglich, zur Uni zu laufen, was etwa 15 Minuten dauert.

Hiroshima selbst ist zwar nicht die schönste Stadt Japans, aber dennoch ein Erlebnis wert! Man findet alles, was man von einer japanischen Großstadt erwarten kann. Viele kleine Restaurants, Tempel und einige Sehenswürdigkeiten wie z.B. den Friedensdom. Hinzu kommt noch Miyajima, eine Insel vor Hiroshima, welche offiziell zu einem der drei schönsten Orte Japans gehört - meiner Meinung nach auch zurecht.


Wie fandest du das Land, in dem du warst?


Absolut fantastisch! Da ich schon vorher ein großer Japanfan war, wusste ich schon größtenteils, was mich erwartet, wodurch ich auch keinen wirklichen Kulturschock empfand. Stattdessen war es so ziemlich alles, was ich erwartet und mir erhofft hatte. Ich war von Anfang bis Ende von Japan begeistert, und es wird sicher nicht das letzte Mal gewesen sein, dass ich dort war.


Was ist deine liebste Erinnerung aus dem Auslandssemester? Irgendwelche Top Tips, die du gerne teilen möchtest?


An erster Stelle steht definitiv meine Übernachtung auf Miyajima. Wir konnten dort zusammen mit Mitgliedern des Ciao Clubs, dem Club der Uni, welcher sich mit den internationalen Studierenden beschäftigt, im Seminarhaus der Uni übernachten, welches direkt am Meer gleich neben dem Anlegehafen der Fähre liegt. Dort gibt es neben dem berühmten roten Torii auch eine große Tempelanlage, ein Aquarium, viele Geschäfte für Touristen, gleichzeitig aber auch viel Natur und sogar frei herumlaufende Rehe, die überall anzutreffen sind. 

Mein Lieblingsort in Hiroshima war definitiv der Buchladen in der Mall, in welchem ich teilweise Stunden am Stück verbracht habe. Unter anderem darum kann ich sehr empfehlen, bereits vorher anzufangen, Japanisch zu lernen, sollte man Interesse daran haben, Manga in ihrer Originalsprache zu lesen. Am Fuß des Hügels auf dem Weg zur Uni gibt es einen kleinen Obst- und Gemüseladen mit vergleichsweise sehr guten Preisen. Sehr zu empfehlen, wenn man sich weiterhin gesund ernähren und gleichzeitig ein wenig sparen möchte.

Nach den Vorlesungen habe ich für ein paar Tage in Yugawara, einer Kleinstadt südwestlich von Tokyo, verbracht. Jenseits jedweder Touristenattraktionen war dies die perfekte Gelegenheit, eine authentische Zeit in einer eher ländlich gelegenen Region Japans zu verbringen. 

Meine letzten Tage in Japan habe ich in Tokyo verbracht. Definitiv meine beste Erinnerung daran war der Besuch der Comiket, einer riesigen Messe für Doujins und alles rund um japanische Popkultur, welche 2 Mal im Jahr stattfindet, und ungefähr 150.000 Besucher pro Tag hat.


Würdest du beim nächsten Mal etwas anders machen? Was möchtest du anderen auf den Weg geben?


Nicht viel. Ich würde mir schon zu Beginn meine Ausflüge planen und mir eine SIM-Karte zulegen. Außerdem würde ich schon früher damit anfangen, mehr Restaurants auszuprobieren.

Ansonsten kann ich nur empfehlen, sich nicht zu viel Sorgen um alles zu machen. Gerade die Zeit davor kann sehr stressig sein, da es teilweise sehr lange dauert, bis man notwendige Dokumente oder Informationen bekommt. Jedoch hat zumindest bei mir immer alles noch rechtzeitig geklappt.

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