Vegan, Bio, Plastikfrei – Immer mehr Konsumenten achten beim Einkaufen auf die Nachhaltigkeit der Produkte, die im Einkaufswagen landen. Dieser Trend hin zum verantwortungsvollen Konsum ist natürlich auch an den Unternehmen nicht spurlos vorbeigegangen. So kommen diese auf immer kreativere Ideen, um ihr Sortiment um nachhaltige Produkte zu erweitern und sich als gesamtes Unternehmen in Sachen Verantwortungsbewusstsein gegenüber der Umwelt von der Konkurrenz abzuheben. In diesem Artikel möchte ich euch zwei dieser Unternehmen sowie deren innovativen Produkte und Werbekampagnen vorstellen.
Da wäre zunächst einmal Adidas. Der Sportartikelhersteller setzt sich stark für die Befreiung der Ozeane von Plastikmüll ein. Dort landen jährlich bis 8 Millionen Tonnen Plastik, welches dort definitiv nicht hingehört und zu einem immer größeren Problem für die Umwelt wird. Die Prognose der Forscher ist verheerend: Bis zum Jahr 2050 soll es in den Ozeanen dieser Erde mehr Plastikmüll geben als Fische. Dieser zersetzt sich in immer kleinere Teilchen, welche von den Meeresbewohnern aufgenommen werden und dadurch auch in unsere Nahrungskette gelangen. Um diesem Problem den Kampf anzusagen, kooperiert Adidas mit der Umweltorganisation Parley for the Oceans. Gemeinsam wurden bereits mehrere Adidas x Parley - Kollektionen entwickelt. Deren Produkte bestehen zum Teil aus recyceltem Plastikmüll, welcher zuvor in Küstenregionen gesammelt, bevor dieser die Ozeane verschmutzen kann. Damit wird den Konsumenten eine nachhaltige Alternative beim Kauf von Sportartikeln geboten. Das dafür gesammelte Plastik wird zunächst gereinigt und anschließend in Garne verarbeitet, welche dann für die Herstellung von Schuhen und Kleidungsstücken verwendet werden.
Um auf die Verschmutzung der Ozeane sowie auf die aktuelle Adidas x Parley - Kollektion aufmerksam zu machen, hat Adidas die Aktion „Run for the Oceans“ ins Leben gerufen. Dabei handelt es sich um eine Challenge in der Adidas Running App. Einmal bei dieser angemeldet können die Teilnehmer zwischen dem 28. Mai und dem 8. Juni so viele Laufkilometer wie möglich sammeln. Für jeden gelaufenen Kilometer wird zusätzlich Müll im Gewicht von 10 Plastikflaschen aus den Ozeanen gefischt.
Ein weiteres Unternehmen, welches an der Nachhaltigkeit des Sortimentes arbeitet und dies auch nach außen hin kommuniziert, ist IKEA. Unter dem Slogan „Nachhaltigkeit darf kein Luxus sein“ warb der schwedische Möbelhersteller im letzten Jahr für seine Produkte aus nachhaltigen Rohstoffen. Im passenden Werbespot dazu macht sich ein IKEA Mitarbeiter morgens beim Zähne putzen Gedanken darüber, dass wir „nun mal nur einen Planeten haben“. Auf dem Weg zur Arbeit überlegt er weiter, dass die Zeit zu handeln jetzt sei und „das auch nicht ernst oder teuer oder kompliziert sein muss“. Schließlich betritt er hoch motiviert das Möbelhaus mit der Mission, den Kunden mitzuteilen, dass Nachhaltigkeit kein Luxus sein darf.
In der aktuellen Nachhaltigkeitskampagne werden wiederum die nachhaltigen Ideen von IKEA in den Vordergrund gestellt, diese ist im Kern aber trotzdem eine Fortführung der vorherigen Kampagne „Nachhaltigkeit darf kein Luxus sein“. Im Spot „Unglaublich“ sitzt ein Paar gemütlich am Frühstückstisch. Plötzlich schaut die Frau erstaunt von Ihrem Tablet auf und meint „Die machen Schaffelle aus Plastikflaschen.“ Beim Mann führt dies direkt zu einem Kopfkino, in welchem er sich vorstellt, wie Schafe mit einem Fell aus Plastikflaschen auf der Weide grasen und anschließend die Plastikflaschen geschoren werden. Unterbrochen wird diese Vorstellung abrupt von der Frau, die ihm das Bild eines kuscheligen Felles zeigt, welches nichts mit einer harten, unförmigen Plastikflasche zu tun hat. Anschließend ertönt noch der Slogan „Ideen sind unsere wichtigste Ressource“. Diesen Spot gibt es noch in verschiedenen Varianten, welche die weiteren innovativen Ideen von IKEA vorstellen, wie beispielsweise Bettdecken aus Holz oder Schüsseln aus Mais. Wie ernst der Möbelhersteller das Thema Nachhaltigkeit bereits nimmt, wird im dem aktuellen Nachhaltigkeitsbericht sichtbar. Bereits jetzt bestehen 60 Prozent aller Materialien aus schnell nachwachsenden Rohstoffen oder sind recycelt beziehungsweise recycelbar.
Abschließend kann gesagt werden, dass in Zeiten von Fridays for Future, verheerenden Waldbränden in Australien oder mit Plastik übersäten Stränden das Thema Nachhaltigkeit in den Köpfen der meisten Unternehmen sowie den Verbrauchern angelangt ist. Die meisten Hersteller passen ihr Produktportfolio und die dazugehörigen Werbekampagnen entsprechend an. Allerdings ist die Thematisierung der Nachhaltigkeit nicht immer der richtige Weg für Unternehmen, sich möglichst grün und nachhaltig zu präsentieren. Denn die vermittelte Botschaft muss immer auch zur Marke passen und authentisch sein. So macht eine grüne Werbung ein Produkt nicht immer zum Verkaufsschlager.
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